Das Matthäus-Evangelium
Das Matthäusevangelium ist mit hoher Wahrscheinlichkeit zwischen 80 und 90 n. Chr. entstanden. Der Verfasser war jüdischer Herkunft und wurde später mit dem Jünger Matthäus identifiziert. Er schrieb für eine christliche Gemeinde, die sich aus dem Judentum gebildet und der Mission geöffnet hatte. Durch fünf große Reden stellt der Autor Jesus in seinem Evangelium als großen Lehrer vor. Doch Jesus ist nicht nur der „Messias des Wortes“, sondern auch der „Messias der Tat“. Als solcher tritt er uns in der kommenden Woche in den Lithographien zu den Heilungs- und Wundergeschichten entgegen. Durch Jesus handelt Gott. In seinem Wirken bricht Gottes Zukunft schon jetzt an. Das sollen alle wissen. Darum sendet Jesus am Ende des Matthäus-Evangeliums seine Jüngerinnen und Jünger in alle Welt: „Gehet hin und lehret alle Völker…“ (Mt 28,28) Gegen den weit ausgestreckten Arm und den weisenden Finger gibt es keinen Einwand. Dix zeigt in seiner Lithographie aber auch, wie sich Jesus bei diesen Worten entzieht. Die geschlossenen Augen, der geneigte Kopf und der erhobene rechte Arm bilden einen eigenen Raum – so wird die Himmelfahrt angedeutet. Der Auferstandene wird nunmehr in anderer, nicht mehr körperlicher Weise, die Seinen in die Zukunft begleiten.