Auf ein Wort

Ein Mann in den besten Jahren schaut uns aus dem Bild heraus an. Er trägt kostbare Kleidung. Der pelzbesetzte Mantel zeugt von einigem Reichtum. Es ist der Ratsherr Caspar David Niemeck, geboren 1517, im Jahr des Thesenanschlags, gestorben am 7. November 1562 im Alter von 45 Jahren. Er gilt als einer der Finanziers der Reformation und wurde in der Stadtkirche beigesetzt. Die Niemecks – der Familienname bezieht sich auf den Herkunftsort Niemegk und wurde dem Nachnamen Kellner beigefügt – gehörten zu den bedeutendsten Familien der Stadt. Für sie entstanden in der Cranach-Werkstatt mehrere aufwendige Gemäldedenkmale, die dem nach der Reformation veränderten Typus dieser Art von Memorialkultur entsprechen. Die Schutzheiligen werden nunmehr aus den Bildprogrammen verbannt, an ihre Stelle treten streng mit der Bibel verbundene Darstellungen. Dazu zählt natürlich auch die Geburt des Erlösers, die Trost angesichts des Todes spenden soll. Martin Luther dichtet: „Er ist auf Erden kommen arm, dass er unser sich erbarm und in dem Himmel mache reich und seinen lieben Engeln gleich. Kyrieleis.“

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