Auf ein Wort

Nun endlich sehen wir das ganze Bild. Die vielen Details fügen sich zusammen. Vorder- und Hintergrund sind deutlich zu erkennen, Haupt- und Nebenfiguren auch. Und jetzt fällt erst recht die rote Farbe ins Auge, die als angedeutete Kreisbewegung, als leichter Wirbel Spannung und Bewegung in das Bild bringt. Rot sind die Windeln, in die das Kind, wie es zu Cranachs Zeiten üblich war, fest gewickelt wurde. Rot ist der Mantel der Maria, rot sind zur Gänze Josefs Kleidungsstücke, die Strümpfe der Hirten und das Bündel, das einer von ihnen in der Hand hält. Rot, das ist die Farbe des Lebens und der Liebe. Und Rot ist eine Signalfarbe: Aufgepasst! Hier geschieht Wichtiges! Durch eine imaginäre senkrechte Linie verbunden sehen wir das dritte Spruchband genau über der Krippe: Ehre sei Gott in der Höhe, der uns in diesem Kind ganz nah kommt, Heil und Heilung bringt. Diese Botschaft wird in vielen Weihnachtsgottesdiensten buchstabiert und besungen. Doch nicht nur dort: Die Gnaden Den Hoffenden führst du Unter den offenen Himmel, den Sehnenden stellst du vor die Weite der See, und dem, der verloren ist, gibst du dein Wort. Uwe Kolbe (*1957) „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“ (Johannes 1,14)

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