Prominent, gleich neben dem Christusfenster im Scheitel des Chores, hat das Stephanusfenster seinen Platz. Stephanus war der erste Märtyrer der Christenheit. Im Fenster wird seine Vita dargestellt: Berufung, Wirken, Leiden und der Märtyrertod in der Nachfolge Christi. Die Apostelgeschichte (Kap. 6) berichtet: Um alle Aufgaben in der wachsenden Jerusalemer Urgemeinde bewältigen zu können, wurden sieben Männer zur Entlastung der Apostel als Diakone gewählt, darunter auch Stephanus.
Wir sehen hier das zweite Medaillon. Es zeigt Stephanus im Dienst, der als „voll Gnade und Kraft“ geschildert wird. Stephanus habe „Wunder und große Zeichen“ getan. Auf dem Medaillon wird er von zahlreichen Kranken und Behinderten umringt. Im Vordergrund ist eine offenbar gelähmte Frau mit zwei Krücken zu sehen; eindrücklich der geneigte Kopf und die vom Leid gezeichneten Gesichtszüge. Stephanus steht in der Mitte und bittet angesichts des Leids, das ihn umgibt, um Kraft. Doch auch Auseinandersetzungen und Streitgespräche mit den Theologen Jerusalems werden in der Apostelgeschichte berichtet. Aus ihnen ging schließlich eine Anklage vor dem Hohen Rat hervor, die mit dem Urteil der Steinigung endete.