Auf ein Wort

Nach langer Abwesenheit – endlich ein Wiedersehen. Die Arme sind ausgebreitet, um sich voller Freude zu umarmen. Was wir sehen, ist allerdings nicht das Wiedersehen alter Freunde, sondern eine rührende Sterbeszene. Erasmus hochbetagt, wartet auf das Ende. Jedoch nicht der Tod, sondern ein Engel holt ihn mit ausgebreiteten Armen ab. Vor einem tief rot leuchtendem Hintergrund spielt diese berührende Szene. Oben links wird uns noch ein Blick in den Himmel gewährt, wo die „Wolke der Zeugen“, die Vorangegangen und Vollendeten, den Heiligen bereits erwarten: König David mit der Harfe, Moses mit den Gesetzestafeln Petrus mit dem Schlüssel, der Prophet Elia und der Apostel Jakobus und der Heilige Paulus. Auf der rechten Seite mühen sich drei Männer um die Grablegung des Heiligen, während zwei Engel mit einem geöffneten Tuch darüber schweben – die prächtigen Flügel des einen scheinen heftig in Aktion zu sein. Gut hundert Jahre später wird es in einem Kirchenlied heißen: „Ach Herr, lass dein lieb‘ Engelein, am letzten End die Seele mein in Abrahams Schoß tragen“ (Martin Schalling, Herzlich lieb hab‘ ich dich, o Herr; Evangelisches Gesangbuch Nr. 297, Str. 3).

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