Auf ein Wort

Fernab stehen Hirten auf einem Feld, umgeben von ihren Schafen. Ein Lichtstrahl trifft sie völlig überraschend. Anders kann der Maler „die Klarheit des Herrn“, die plötzlich um sie leuchtet, nicht darstellen. Sie wenden ihr Gesicht zum Himmel. Im Gegensatz zu den Zeiten des Alten Testaments, wo aufgrund seiner Vertrauenswürdigkeit der Hirte bald zu einem Bild für Gott, für religiöse Führer oder den König wurde, zählte er seit der hellenistischen Zeit (323 v. Chr. bis 31 v. Chr.) im Judentum zu den verachteten Berufen. Hirten wurden mit Banditen und dann mit Zöllnern, den Beamten der verhassten römischen Besatzungsmacht, auf eine Stufe gestellt. Diesen Randsiedlern der Gesellschaft, gerade ihnen, wird nun eine schier unglaubliche Ankündigung gemacht. In der Klarheit Gottes wird ihnen klargemacht, dass sie eine Zeitenwende erleben: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids“ (Lukas 2,10 f).

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