RESTLICHT | Skulptur und Grafik von Werner Mally

Die Stiftung Christliche Kunst Wittenberg plant die Präsentation der temporären Gedenkskulptur ‚RESTLICHT‘ des Künstlers Werner Mally/München auf dem Marktplatz vor dem Alten Rathaus der Stadt Wittenberg. Sie steht in zeitlichem Kontext der Erinnerung an den 80. Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung von der NS-Diktatur. In Verbindung damit wird die Stiftung in ihren Räumen im Wittenberger Schloss eine umfangreiche Ausstellung mit Arbeiten auf Papier präsentieren.

„Ein Baldachin, wie der Hochzeitsbaldachin, die Chuppah, ein Dach, wie das der Laubhütte, durch das die Sterne schimmern – das sind die sakralen, tragbaren Räume, die diese Gedenkstätte an-deutet. (…) Auch bei diesem Pavillon schimmert unter einem Stahldach auf vier Pfeilern der Himmel hin-durch, diesmal nicht durch Laub, noch durch Baldachinstoff, sondern durch kleine Bohrungen. Es sind die Zahlen der schicksalhaften Jahre 1938-1945, die in die Stahlplatte perforiert wurden. Doch nicht auf irgendeine Art, sondern als Nachahmung von Tätowierungen! Die einzelnen Nadelstiche lassen Licht auf den Besucher fallen, der sich im Bereich des Schattens aufhält. Die Stiche als Lichtüberträger, die entstehenden ‚Tätowierungen‘ des Besuchers mit Licht, machen den besonderen Eindruck dieses Ortes aus.“ (Textauszug aus der Publikation RESTLICHT von Joanne Wieland-Burston)

Mit seiner transportablen Skulptur RESTLICHT präsentiert der Bildhauer Werner Mally eine innovative Form des Gedenkens. Die bereits an verschiedenen Orten in Deutschland, der Schweiz, Tschechiens und Frankreich temporär gezeigte Gedenkskulptur RESTLICHT thematisiert das Erinnern an die Zeit der nationalsozialistischen Barbarei auf einzigartige Weise. Autonomes Kunstwerk und potentieller Veranstaltungsort in einem, lässt sich RESTLICHT als Beitrag zu der aktuellen Debatte über neue bildkünstlerische Formen einer innovativen Erinnerungskultur verstehen.

Mit seinen formalen und inhaltlichen Bezügen zur jüdischen Kultur macht RESTLICHT Geschichte erlebbar. Jeder Ort, an dem die Skulptur errichtet wird, kann sich in vielfältigen Bezügen der eigenen lokalen Geschichte stellen. Wenn möglich, werden verschiedene Veranstaltungen unter der Skulptur stattfinden. Das Begleitprogramm soll im Mai veröffentlicht werden.

Zu den Förderern des Projektes gehören der Freundeskreis der Stiftung Christliche Kunst Wittenberg, die Stiftung der Sparkasse Wittenberg, die Scholl-Stiftung Kölln, der Verein Ausstellungshaus München, die Stadtwerke Wittenberg.


Werner Mally

1955 geboren in Karlovy Vary / ČSSR

1966 Übersiedlung nach Deutschland

1976 – 1987 Studium an den Kunstakademien in München und Wien

1980– 84 Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Sir Eduardo Paolozzi

1984– 85 Akademie der Bildenden Künste Wien bei Prof. Bruno Gironcoli

Ausstellungen im In- und Ausland. Arbeiten in öffentlichen und privaten Sammlungen.

Lebt und arbeitet in München.

Enquiry