RESTLICHT | Skulptur und Grafik von Werner Mally

Erinnerung soll keine Last sein, sondern Brücken bauen in die Gegenwart

Mit der temporären Gedenkskulptur RESTLICHT des Bildhauers Werner Mally auf dem Marktplatz von Wittenberg präsentiert die Stiftung Christliche Kunst Wittenberg eine innovative Form des Gedenkens. Die bereits an verschiedenen Orten in Europa gezeigte Skulptur thematisiert das Erinnern an die Zeit der nationalsozialistischen Barbarei auf einzigartige Weise. RESTLICHT steht vor uns als autonomes Kunstwerk und potentieller Ort der Begegnung, des Innehaltens. So leistet die Skulptur einen Beitrag zur aktuellen Debatte über neue bildkünstlerische Formen innovativer Erinnerungskultur. Alle Wittenberger und ihre Gäste sind eingeladen zu Begegnung und Gespräch.
Mit seinen formalen und inhaltlichen Bezügen zur jüdischen Kultur bietet RESTLICHT einen einzigartigen Resonanzraum für unsere deutsche Geschichte.

„Ein Baldachin, wie der Hochzeitsbaldachin, die Chuppah, ein Dach, wie das der Laubhütte, durch das die Sterne schimmern – das sind die sakralen, tragbaren Räume, die diese Gedenkstätte andeutet. (…) Auch bei diesem Pavillon schimmert unter einem Stahldach auf vier Pfeilern der Himmel hin-durch, diesmal nicht durch Laub, noch durch Baldachinstoff, sondern durch kleine Bohrungen. Es sind die Zahlen der schicksalhaften Jahre 1938-1945, die in die Stahlplatte perforiert wurden. Doch nicht auf irgendeine Art, sondern als Nachahmung von Tätowierungen! Die einzelnen Nadelstiche lassen Licht auf den Besucher fallen, der sich im Bereich des Schattens aufhält. Die Stiche als Lichtüberträger, die entstehenden ‚Tätowierungen‘ des Besuchers mit Licht, machen den besonderen Eindruck dieses Ortes aus.“
(Textauszug aus der Publikation Werner Mally RESTLICHT von Joanne Wieland-Burston, Deutscher Kunstverlag München-Berlin, 2017, (dt/eng), Herausgegeben von Stefan Graupner und Erika Wäcker-Babnik)

Die Präsentation auf dem Marktplatz der Lutherstadt steht in zeitlichem Kontext der Erinnerung an das Kriegsende und die Befreiung von der NS-Diktatur vor 80 Jahren. Die Skulptur RESTLICHT lädt ein zum Gedenken an die Opfer der NS-Barbarei der Jahre 1938 bis 1945. Ort des Innehaltens. Ort des Widerstands. Ort des Eintretens für Freiheit und Rechtsstaat.

In Verbindung mit der Skulptur auf dem Marktplatz präsentiert die Stiftung in ihren Räumen im Wittenberger Schloss eine umfangreiche Ausstellung des Künstlers Werner Mally mit Arbeiten auf Papier, Skulpturen und Modellen ausgeführter Arbeiten im öffentlichen Raum im Maßstab 1:10.

Anlässlich der Ausstellung in Wittenberg hat Werner Mally die handsignierte Edition einer Druckgrafik herausgegeben; Auflage 50. Sie ist gerahmt für 270 € und ungerahmt für 255 € über die Stiftung zu erwerben.

Parallel zur Ausstellung und der Präsentation der Gedenkskulptur finden in Kooperation mit Wittenberger Partnern Begleitveranstaltungen statt.

Das Projekt wird gefördert durch:  
Freundeskreis der Stiftung Christliche Kunst Wittenberg e.V. | die Stadt Wittenberg | Scholl-Stiftung Köln | Volksbank Wittenberg |die Stiftung der Sparkasse Wittenberg | Stadtwerke Wittenberg | Verein Ausstellungshaus für christliche Kunst e.V. München.


Werner Mally

1955 geboren in Karlovy Vary / ČSSR

1966 Übersiedlung nach Deutschland

1976 – 1987 Studium an den Kunstakademien in München und Wien

1980– 84 Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Sir Eduardo Paolozzi

1984– 85 Akademie der Bildenden Künste Wien bei Prof. Bruno Gironcoli

Ausstellungen im In- und Ausland. Arbeiten in öffentlichen und privaten Sammlungen.

Lebt und arbeitet in München.

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